IWB/EFRE-Projekt “Elektrotechnische Maßnahmen im Bergbau Gand“
Einleitung, Allgemeines
Im Gemeindegebiet von St. Anton am Arlberg wurde in früherer Zeit mehrernorts Bergbau betrieben. So etwa westlich des Arlbergpass im Bereich der Albonaseen im 15. Jhd. auf silberhaltigen Bleiglanz und im 20. Jhd. auf eisenreiche Zinkblende und beim „Knåppaloch“ oberhalb der Inneren Rendlalm vermutlich auf Kupferze. In beiden Fällen sind die Erze in der Phyllitgneiszone eingebrochen.
Nördlich dieser zieht ein als „Alpiner Verrucano“ bezeichneter Gesteinszug etwa West-Ost durch, wobei im Steissbachgraben (nördlich des Galzig) auf Kupfererze geschürft wurde. Gut 5 km weiter östlich befand sich im selben Gestein eine weit bedeutendere Lagerstätte: Jene von Gand, die das Ziel dieses Projekts darstellt.
Der Istzustand
Bereits im November 2017 kam die Frage in Diskussion, ob man nicht zusätzlich zum Einbau der neuen Getriebezimmerung im einst verbrochenen Teil des „Knåppaloch“ – dem Gefühl, im Berg unter Tag zu sein – die vom Knappenweg berührten beiden bis dahin unzugänglichen Stollen zu öffnen sollte. Also zu gewältigen. Das Jahr 2018 stand also verstärkt im Zeichen dieser Arbeiten.
Somit wurde beim Knåppaloch die gut 15 Meter lange Zimmerung eingebaut und am Übergang zum Fels ein kleiner, entsprechend „abgesicherter“ Platz hergestellt, von dem aus ein Einblick in einen Teil des dort bestehenden Abbaus möglich sein soll. Eine Zugänglichkeit für Besucher ist aus Sicherheitsgründen derzeit nicht vorgesehen.
Der tiefer gelegene „Markusstollen“ wurde durch ein Wegbaggern des vorgelagerten Lockergesteins wieder zugänglich gemacht und dieser Abschnitt mit einer neuen, ausreichend dimensionierten, etwa 16 Meter langen Holzzimmerung versehen. Diese wurde anschließend wieder überschüttet, um die Form des Urgeländes wieder herzustellen.
Die folgenden 15 Meter waren offen und zeigten sich gut standfest. Es folgte ein kleiner Abbau mit einem etwa 1,5 m3 großen, aus der Firste abgebrochenen Block, der zwischenzeitlich zerkleinert und somit beseitigt wurde, die unsichere Firste provisorisch abgesichert.
Die folgenden etwa 26 Meter führen anfangs durch ziemlich gut standfesten, dann zunehmend gebrächer werdenden Fels, wobei die innersten etwa 5 Meter wahrscheinlich in eine Verbruchsmasse aus einem oberhalb liegenden Abbau führen. Ab hier ist der Markusstollen nicht mehr weiter fahrbar.
Die bisher gewonnen Neuerkenntnisse über den Bergbau Gand
Wie bereits in früheren Schreiben berichtet, bestehen über den Bergbau Gand bezüglich des Grubengebäudes – also der im Berg einst bzw. heute vorhandenen Stollen, Schächte, Aufbrüche und Abbauräume derzeit keine bekannten Unterlagen (bergbauliches Risswerk). Aus den vorhandenen geschichtlichen Daten kann diesbezüglich leider fast nichts abgeleitet werden.
Es sind somit Prognosen über den Verlauf der Stollen, seinen Zustand, die Bergwasserführung usw. nicht möglich; eine exakte Vorausplanung wäre somit unseriös. Auch konnten bisher keine Einblicke in die Art und Geometrie der Vererzungen gewonnen werden. Es sind somit nur Vermutungen möglich. Auch konnten (über Tag) nur in Lesesteinen Spuren von Fahlerzen aufgefunden werden.
Die aus dem Markusstollen ausrinnenden Bergwässer haben sich, wie erwartet, quecksilberfrei gezeigt, besitzen aber keine Trinkwasserqualität.
Schon die ersten Geländebegehungen haben einen sehr langsamen Talzuschub des Einhangs oberhalb von Obergand vermuten lassen. Die nun erfassten untertägigen Aufschlüsse bestätigen dies.
Das Ziel dieses ProjektsElektrotechnische Maßnahmen
- Errichten der elektrotechnischen Infrastruktur (Haupt- und Unterverteiler, diverse Kabel und Leitungen, Rohr- und Tragsysteme, Schalt- Steuer und Steckgeräte)
- Installation von thematisch passenden Beleuchtungsmittel in den Stollen und Hütten. Die Beleuchtung funktioniert mittels Bewegungssensorik und wird sich beim Hineingegen in die Stollen Schritt für Schritt einschalten – das Gefühl des Bergbaus und das Erlebnis wird dadurch noch größer.
- Errichtung der Notbeleuchtung und Notschalter im Stollen
Mehr Informationen: www.bergbau-gand.at
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert. Nähere Informationen zu IWB/EFRE finden Sie auf www.efre.gv.at
sowie zu RegioL auf www.regiol.at/projekte/aktuelle-projekte.html